Mit dem Zug quer durch die Anden

25 09 2011

ZugWow, des war gestern a aufregender Tag. Eine echt einmalige, anstrengende, aufregende Erfahrung. Aber alles der Reihe nach. 5 Uhr aufstehen, mitn Taxi zum Bahnhof. i natürlich wie immer viel zu bald. Die Abfahrt hat sich natürlich auch noch um 1h verspätet – allso 2h warten 🙂
Um 8 Uhr gings dann los, ca.2 Std. durch Stadtteile und Vororte von Lima. Der Zug selber is inzwischen a reiner Touristenzug der nur 2x im Monat fährt. Es waren aber erstaunlich viele Peruaner im Zug. Die Strecke wird nur noch zum Transport verwendet.
Ganz witzig war das Bordservice an Bord, es gab Frühstück und Mittagessen, wie im Flugzeug, nur hats uns viel mehr durchgeschüttelt.

echte Handarbeit

echte Handarbeit

Die Bahnstrecke wurde nach 40Jahren Bauzeit 1909 fertiggestellt und diente damals(und jetzt) zum Transport von Eisenerz, Zink und ander Rohstoffe. Gebaut von 10.000 Menschen.
– Der Zug fährt durch 6 Klimazonen
– 346 Bahnkilometer
– über 68 Brücken
– durch 71 Tunnel
– 9 zickzacks
– durchschnittliche Steigung von 9 Meter pro Minute
– höchster Punkt is im Tunnel Galera mit 4.781 Meter
– höchster Bahnhof der Welt is Ticlio mit 4.775 Meter
– die Fahrt dauert ca. 12 Stunden
Brücke
da die Busfahrt nur 5h dauert wunderts mich nicht da keiner damit fahren will 🙂

Die Wagons waren relativ gemütlich, und mein Nebensitz war nicht belegt also konnte ich mich ordentlich breit machen.
Am Ende des Zuges (Anfang jenachdem in welche Fahrtrichtung wir fuhren) war ein Barwagon mit offener Aussichtbereich. dort wars wirkli super weil ma super fotografieren hat können. Es war halt wirklich anstrengend weils uns ordentlich durchgeschüttelt hat und es sehr schwer war herumzulaufen ohne sich ständig anhalten zu müssen. 6 Klimazonen hab i net erkennen können, aber es war mal heiss, oben hats geschneit, mal ging ordentlich der Wind und auch die Vegetation hat sich deutlich verändert. Von tunnelWüste in Lima, über Eukalyptusbäume, Kakteen und anders Gestrüpp. Es war so super, daß i um die 300 Fotos und Filme geschossen hab 😉 Einmal hats a Problem mit da Diesellok gegeben und sind 1/2Stunde herumgestanden, und einmal ist eine Geröll-mini-lavine über den letzten Aussichtwagon gedonnert, des hat si echt net schön angehört/gesehen. Mit der gewaltigen Höhe haben einige zukömpfen gehabt. Auch mir is ganz oben net sonderlich guat gangen. (kalt, kopfweh, schwindel, kribbeln in Finger…) aber nach 1 Std. schlafen is wieder gangen.

Vollkommen fertig in HUANCAYO (3.254m) im strömenden Regen angekommen, hab i ma erst mal das Gepäck besorgt. Anschliessend wollt i ma eigentlich a Taxi zum „Hostal“ checken. Aber dann is plötzlich ana dagstanden mit an Schild und meinem Namen drauf. mmm?? Also mitgefahren zum Hostal, i da einzige Gast. In deren Haus habens ein paar Zimmer eingebaut. Mein Zimmer is am Dachboden, aber alles voll ok (für 5€ Südamerika, inkl. Frühstück, w-lan und heisser Dusche.) Juhuuu
Danach nu a bissl smalltak mit Papa und Tochte, das üblich halt das i schon 50x erzählt hab, dazu gabs Cocatee. Also, i bin bis jetzt echt positiv von dieser Absteige überrascht, generell san alle in Perú super freundlich. Heute is das Wetter wieder besser, zwar Bedeckt aber immerhin kein Regen mehr, werd mi dann nach dem Frühstück, auf die Suche nach einem Busunternehmen machen für die nächste Etappe morgen und mir halt die Stadt anschauen.

Temperatur: 17 °C Luftfeuchte: 55% Wolken: broken clouds Wind: 8km/hr